WIE DER HANF ZU DEN MENSCHEN KAM

Dr. phil. Christian Rätsch aus dem Vortrag “Psychedelic Shiva”

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"Die Götter haben den Hanf den Menschen aus Mitgefühl gegeben,
so daß sie die Erleuchtung erlangen können,
die Furcht verlieren und sexuelle Begierde behalten."
Raja Valabha (Sanskrittext, 17. Jahrhundert)
aus : "Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen"

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Shiva ist ein Gott.
Shiva "psychedelic" zu nennen, ist ein Pleonasmus: so überflüssig zu erwähnen, wie daß ein Schimmel weiß und ein Rappe schwarz ist. Denn Shiva ist der psychedelische Gott überhaupt. Shiva ist der Stadtgott von Kathmandu - der Hauptstadt Nepals. Und zwar in seiner Form als Mahakala. Als Gott der Schamanen und Schamaninnen.
Nepal ist das Land, in dem der Schamanismus am lebendigsten ist. Es gibt kein anderes Land in der Welt, wo Shiva so sehr verehrt wird. Und es gibt kein anderes Land in der Welt, wo auch seine Frau - Parvati, Kali oder Shakti - so sehr verehrt wird.
Shiva bedeutet IMMER beides. Man kann Shiva nicht von Parvati trennen. Denn ein Gott ist ohne eine Güttin nicht vorstellbar :  nur durch die beiden existiert unser Universum.
 
Shiva und Parvati haben viele Formen. Auch die von zwei Pflanzen. Und diese zwei Pflanzen sind der Hanf und der Stechapfel :  Der Hanf ist die Göttin, der Stechapfel ist der Gott.
Und wenn man sich diesen Gottheiten nähern möchte, muss man beide Pflanzen trocknen, zerbröseln, zusammenmischen und dann in ein Chillum, ein Rauchrohr, hineinstopfen und rauchen.
 
Shiva/Shakti-Blend
Gleiche Teile rauchen - keinesfalls essen oder trinken - von :
Ganja (Hanfblüten :  Cannabis indica)
Datura (Stechapfelblätter :  Datura metel)
aus :  "Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen"
 
Durch die alchemistische Kraft des Feuers verwandeln sich die beiden Kräuter in den Geist.der uns begeistert, beseelt, enflammt, entzückt, berauscht, bezaubert, anregt, erregt, erfüllt. All diese Synonyme stehen hinter dem Wort "Begeisterung".
 
big psychedelic shiva flyer
 
Die weiße, manchmal innen violett gefärbte Blüte des Stechapfels, die wie eine Trompete nach oben steht, symbolisiert natürlich den Phallus von Shiva.
Während Hanf das harmloseste aller Halluzinogene ist, ist der Stechapfel - aus der Familie der Nachtschattengewächse - das stärkste Halluzinogen überhaupt.
Alle Schamanen in der ganzen Welt kennen diese Pflanze. In schamanischen Kulturen zählt sie - als eine Pflanze, die stark auf das Bewusstsein wirkt und heftige Visionen auslösen kann - zu den "Lehrer-" oder "Meisterpflanzen".
Den Stechapfel innerlich zu nehmen, ist keine besonders gute Idee - es sei denn, man ist Schamane. Nichtschamanen sollten sich darauf beschränken, den süßen, köstlichen Duft, den sie nachts verströmt, zu genießen und als Shiva/Shakti-Blend beispielsweise, die getrockneten Blätter zu rauchen. (Die Menge, die in eine Pfeife oder einen Joint passt, ist gut. Getrunken wäre dieselbe Menge eine gefährliche Überdosierung).
Hanf wiederum ist nicht nur völlig ungefährlich, sondern eines der wichtigsten Kräuter des Lebens, der Universums überhaupt. Und - nach der Mythologie Nepals - bei aller Sanftheit die Pflanze, mit der Parvati Shiva neu für sich entflammt hat.
 
Shiva war so ein Typ wie Zeuss :  überall in der Welt musste er, was weiblich oder in irgendeiner Form erotisch war, bespringen. "Zwanghaft" würde man im Psychiaterjargon wohl sagen. Und so verbrachte Shiva immer wieder Jahrtausende, gar Jahrmillionen am Stück damit, himmlischen Nymphen nachzustellen und unzählige Amouren zu haben, während Parvati allein zu Haus war.
Parvati ist die Tochter des Himalaya - und damit die schönste Frau, das schönste weibliche Wesen des Universums überhaupt. Und sie fand es überhaupt nicht gut, daß Shiva, der schönste Mann des Universums - und wohl auch der potenteste (im Mythos gibt es nur Superlative!) - überall, nur nicht bei ihr war und wollte ihn mehr für sich haben. Und als Göttin fand sie natürlich auch einen Weg, wie ihr das gelingen konnte. Es heißt, sie trat vor ihr Haus - und da entspross eine Pflanze. Und Parvati nahm diese Pflanze - die wir unter dem Namen Hanf kennen -, trocknete sie und wartete auf Shivas Rückkehr. Als Shiva dann zu einer seiner Stippvisiten wieder bei ihr auftauchte, stopfte Parvati das getrocknete Kraut in ein Chillum und gab es Shiva.
Und als Shiva den getrockneten Hanf rauchte, platzte ihm ein drittes Auge - oben auf der Stirn - auf. Und da sah er plötzlich, wie unfassbar schön, wie strahlend und begehrenswert Parvati war. Und er stürzte sich auf sie und sagte :  Du bist das Schönste im Universum, ich bleib jetzt erstmal bei dir. Und weil dieses Kraut so genial für beide wirkte, beschlossen sie, es auch an die Menschen weiterzugeben, denn die konnten und können ein so köstliches Aphrodisiakum auch gut brauchen. Und das haben sie dann auch getan.
So ist der Hanf zu den Menschen gekommen.
 
Buchtip: "Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen",
AT-Verlag, CH Aarau, 4. Auflage 2000, ISBN 3-85502-570-3, DM 198.-

 
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